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Die Käferfauna (Coleoptera) des Greifensolls bei Greifswald in Vorpommern
Leopold Wendlandt,Tobias Mainda
Archiv Natur- und Landeskunde Mecklenburg-Vorpommern 59 (2023)
https://doi.org/10.30819/anlk.59.03 pp: 29-48 2023-11-14
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aquatic Coleoptera, staphylinids, faunistics, biodiversity, agricultural effects, rove beetles
Cite: APA BibTeX
Wendlandt, L., & Mainda, T. (2023). Die Käferfauna (Coleoptera) des Greifensolls bei Greifswald in Vorpommern. Archiv Natur- und Landeskunde Mecklenburg-Vorpommern, 59 , 29-48. doi:10.30819/anlk.59.03
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Abstract
Von 2019 bis 2022 wurde die Käferfauna eines Kleingewässers am südlichen Stadtrand von Greifswald in Vorpommern (54°03’48.3”N 13°22’41.4”E) untersucht. Dieses Kleingewässer wird erstmals als
Greifensoll benannt und beschrieben. Das Greifensoll ist hydrologisch durch jahreszeitliche Wasserstandsschwankungen mit unregelmäßigem Trockenfallen im Sommer gekennzeichnet. Die Vegetation
des Gewässers wird von großen Beständen des Breitblättrigen Rohrkolbens (Typha latifolia L.) und der Wasser-Sumpfkresse (Rorippa amphibia (L.) Besser) dominiert. Die am häufigsten angewandten Untersuchungsmethoden waren das Aufsammeln per Hand und der Fang aquatischer Käfer mit Küchensieb und Wasserkescher. Insgesamt wurden 204 Arten nachgewiesen, darunter 82 Arten aquatischer
Käfer aus neun Familien und 101 Arten terrestrischer Käfer aus zwölf Familien, inklusive 21 Arten der
Steninae (Staphylinidae). Bemerkenswert sind die Nachweise der gefährdeten Schwimmkäfer-Arten
Agabus labiatus (Brahm, 1790), Graptodytes bilineatus (Sturm, 1835), Hydroporus fuscipennis Schaum,
1868 und Rhantus bistriatus (Bergsträsser, 1778), des Hakenkäfers Dryops griseus (Erichson, 1847) sowie der Kurzflügelkäfer Stenus melanarius Stephens, 1833 und S. sylvester Erichson, 1839. Der Schimmelkäfer Telmatophilus sparganii (Ahrens, 1812) wird das zweite Mal überhaupt für Mecklenburg-Vorpommern gemeldet und der Triebstecher Temnocerus coeruleus (Fabricius, 1798) das erste Mal nach
2000. Das Greifensoll repräsentiert mit seiner hohen Artenvielfalt ein regional bedeutsames Habitat
in einer intensiv genutzten Agrarlandschaft.