Ferner spielen darin Elemente, wie Kultur- bzw. Traditionskenntnis, Geschichtskenntnis, Redegewandtheit, Erinnerungsvermögen und vor allem Sprichwortkenntnis, eine große Rolle. Darüber hinaus umschreibt das Palaver die kulturpädagogische Freigeistförderung, denn man erlebt einen Wissenstransfer von den Alten zu den Jungen, trifft sich, um gemeinsame Antwort auf wirkliche und ideale Fragen zu suchen, denn die Weisheit bzw. die Wahrheit hat keiner für sich gepachtet. Nur im Reden und im Zuhören gelangt man dazu. Dieses System ist nur möglich, weil die Gemeinschaft, um die es sich hier handelt (die Igbos), sich von gemeinsamen Werten getragen weiß.
Das Buch verfolgt das Ziel, in der afrikanischen (Igbo) Kultur des Palavers Konfliktbehandlungsmuster zu finden, die sich verallgemeinern und in andere Verhältnisse übertragen lassen. In die Form einer Theorie umgearbeitet kann man sie mit den philosophischen Theorien der Konfliktbewältigung in Ethik und Politik des Abendlandes (Diskursethik, Konstruktivethik usw.) in Beziehung setzen hinsichtlich der zu Grunde liegenden normativen Vorstellungen in Bezug auf individuelles und soziales Handeln. Hierin liegt die philosophische Verortung des Palavers. Ebenso wichtig ist die anamnetische Aktualisierung dieses kulturästhetischen Phänomens.
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