Viele der Mythen, die mit diesen Ereignissen verknüpft waren, können so in Frage gestellt werden - wie der eines linken Faschismus von Studenten oder der studentische Verweis auf die Situation kurz vor der Machtübernahme der Nazis 1933 oder die islamistische Kritik des Schah als eines verbrecherischen "Taghut".
Zwei Aspekte werden in dieser Dokumentation betont: Es gab einen Protest einer Gruppe junger Studenten gegen ein Regime, das 1953 mit Hilfe eines von amerikanischen und britischen Geheimdiensten initiierten Staatsstreichs an die Macht gekommen war, und sich seitdem in heftiger Auseinandersetzung mit der internen Opposition befand, u.a. mit Islamisten. Die Reaktion auf diese Kritik widersprach dem Anspruch der Bundesrepublik zutiefst: Der Protest wurde niedergeknüppelt und dabei der Student Benno Ohnesorg durch den Polizisten Karl Heinz Kurras erschossen. Kurras war allerdings nicht nur Berliner Polizist, sondern auch Agent der Stasi, was die Frage aufwarf, ob er im Auftrag der DDR Protest "anzuheizen" versucht hatte. Sosehr der diktatorisch-totalitäre Charakter der DDR zu betonen ist, widerspricht einer positiven Antwort vor allem Eines: Es gab 1966/67 eine Annäherung von UdSSR, DDR und Iran, die durch einen Auftragsmord in Frage gestellt werden konnte. Die entsprechenden Sondierungen , die u.a. am 2. und 3. Juni 1967 im Berliner Hiltonhotel stattfanden, werden hier erstmals dokumentiert.
Bitte beachten Sie die weiteren Bände zum Schahbesuch 1967:
BAND I: Der Schahbesuch 1967 und "politische Theorie". Was geschah am 1. und 2. Juni 1967 in Berlin und wie lässt es sich erklären? 19 Theorien und "Erklärungsansätze"
BAND III:Der Schahbesuch 1967. Ein zweiter Dokumentenband zu exogenen und endogenen Dimensionen
BAND IV:Der Schahbesuch 1967. Ein Film, Rüstungsprozesse und ein Infrastrukturprojekt sowie ein Mann im Hintergrund
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