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Der Rhythmus der Trobadors. Zur Archäologie einer Interpretationsgeschichte

Berliner Arbeiten zur Erziehungs- und Kulturwissenschaft, Bd. 16

Peter Sühring

ISBN 978-3-8325-0367-3
188 Seiten, Erscheinungsjahr: 2003
Preis: 14.80 €
Der Autor gibt in diesem Buch eine monographische Darstellung der aus Fehlschlüssen abgeleiteten modalrhythmischen Interpretation der Trobadorslieder, wie sie in Straßburg in den Jahren 1905-1908 von der auf den Gelehrten Gustav Jacobsthal folgenden Forschergeneration entwickelt wurde. Sie war eine Rückübertragung der in den nicht textierten Teilen mehrstimmiger Gesänge praktizierten rhythmischen Modi auf die einstimmigen Chansons des Spätmittelalters durch Friedrich Ludwig und Jean B. Beck. Die Apologetik dieser sogenannten Modaltheorie wird kritisiert, und die Schritte zu ihrer Überwindung werden aufgezeigt.

Das Besondere dieser Studie besteht darin, daß erstmals anhand des Berliner Nachlasses Gustav Jacobsthals dargelegt wird, daß Jacobsthal schon vor der Entwicklung der Modaltheorie eine alternative Forschungsrichtung repräsentierte, indem er die rhythmische Schreibung der Trobadorslieder als offen und unsicher innerhalb frühmensuraler Notationsversuche ansah - eine Auffassung, zu der die heutige Forschung erneut gelangt ist. Damit ist ein weiteres, nicht unerhebliches Teilstück von Jacobsthals Nachlaß, der insgesamt, nach Ansicht von Johannes Wolf, "die universelle Bedeutung Jacobsthals als Universitätslehrer" zeigt, publiziert, interpretiert und wissenschaftshistorisch eingeordnet. Jacobsthal, der von 1872 bis 1905 in Straßburg Musikgeschichte und Musiktheorie lehrte, ist als ein Begründer der musikwissenschaftlichen Mediävistik in Deutschland anzusehen, dessen subtile Erkenntnisse zugunsten vorschnell generalisierender Schemata vernachlässigt wurden.

Keywords:
  • Mittelalter
  • Modalrhythmik
  • Troubadourgesang
  • Wissenschaftsgeschichte
  • Gustav Jacobsthal

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